Tag 18: Regentag in Kabelvåg

Hallo und willkmmen zum ersten „richtigen“ Tag auf dem Lofoten! Leider hat mir das Wetter heute einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht und so musste ich mein Tagesprogramm auf einen kleinen Bus-Ausflug in das Fischdörflein Henningsvær beschränken. Abends ging es dann in das Hallenbad von Svolvær, in das mich mein sehr hilfbereiter Vermieter brachte. Auch an trüben Tagen gilt wie immer: Viel Spaß beim Lesen!

Heutige Route:
Kabelvåg – (Bus) – Henningsvær– (Bus) – Kabelvåg

Gefahrene Kilometer:
52 (total: 8.978)

Nachdem ich gestern abend in meiner Unterkunft in Kabelvåg (sprich: Kabblwug) angekommen bin, stellte sich noch heraus, dass es sich bei meinen Mitbewohnern um eine Horde kichernder Mädchen handelte, die eine Vorliebe dafür haben, sich zu zweit für mehrere Stunden im Bad einzuschließen. Ich fand das ein wenig sonderbar, denn wie Touristen sahen mir die nicht gerade aus. Außerdem hatten sie scheinbar was zu feiern, jedenfalls gab es noch bis tief in die Nacht laute Musik und Gegröhle. Irgendwann zogen sie dann von Dannen und ich konnte in Ruhe schlafen.

Am nächsten Morgen verhieß der Wetterbericht leider nichts gutes und vor dem Fenster hingen dicke Wolken. Es dauerte lang, bis es richtig hell wurde und ich nutzte zunächst um meinen Berg an schmutziger Wäsche zu waschen. Die Mädelsfraktion war mittlerweile auch wieder am Start und blockierte wie gehabt das Bad. Ich schnappte mir dann das Fahrrad, was mir Kenneth (mein Vermieter) gestern noch freundlicherweise besorgt hatte und fuhr zur Mole, von der man einen schönen Blick über Kabelvåg auf der einen, sowie das offene Meer auf der anderen Seite hat.

Tag 18: Auf der Mole von Kabelvåg Tag 18: Auf der Mole von Kabelvåg Tag 18: Auf der Mole von Kabelvåg Tag 18: Auf der Mole von Kabelvåg Tag 18: Auf der Mole von Kabelvåg

Als es aus den Wolken zu tröpfeln begann, zog es mich zurück zum Zentrum. Hier fuhr ich ein wenig durch die Straßen und stellte fest, dass Kabelvåg ein überschaubares, aber sehenswertes Örtchen ist. Neben dem Supermarkt, den ich ja gestern schon getestet hatte, gab es noch einen Kiosk mit erweitertem Fast-Food-Angebot, eine Bäckerei, verschiedene Restaurants und mehrere Frisöre. Leider wurde der Regen nun richtig stark und ich fuhr erstmal wieder nach hause, um bei einem Kaffee die Lage zu sondieren.

Tag 18: Im Zentrum von Kabelvåg Tag 18: Im Zentrum von Kabelvåg Tag 18: Im Zentrum von Kabelvåg Tag 18: Im Zentrum von Kabelvåg Tag 18: Im Zentrum von Kabelvåg

Es regnete weiterhin Bindfäden, Katzen und Hunde und laut Wetterbericht sollte sich daran heute auch nichts mehr ändern. An Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder eine längere Radtour war also nicht zu denken. Also entschied ich mich, mit dem Bus nach Henningsvær zu fahren, was immerhin als besonders sehenswert im Reiseführer vermerkt und als „Venedig des Nordens“ angepriesen war. Auf der Fahrt konnte ich einen Eindruck von der spektakuläre Landschaft der Lofoten gewinnen, welche von dem Kontrast zwischen dem offenen Meer und steil emporragenden Bergriesen mit über 1000 Metern Höhe geprägt ist. Leider ließen sich die Gipfel nur erahnen, denn Nebel und dichte Wolken versperrten den Blick.

Tag 18: Busfahrt nach Henningsvær Tag 18: Busfahrt nach Henningsvær Tag 18: Busfahrt nach Henningsvær Tag 18: Busfahrt nach Henningsvær Tag 18: Busfahrt nach Henningsvær

Nach etwa 40-minütiger Fahrt kamen wir schließlich in Henningsvær an und ich verbrachte die kommenden zweieinhalb Stunden mit einen ausgedehnten Spaziergang durch das kleine Fischerdorf. In der Tat ist es sehr reizvoll gelegen und bietet mit seinem Hafen und den typischen Trocknungsgerüsten für fangfrischen Fisch einige nette Fotomotive. Besonders angetan haben es mir die kleinen hölzernen Fischerhütten, auf den Lofoten Rorbuer genannt, welche heute vornehmlich als Unterkunft für Sommertouristen dienen. Die Häuschen sind auf hölzernen Pfählen teilweise direkt ins Meer gebaut und wirkten urgemütlich.

Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In HenningsværTag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær Tag 18: In Henningsvær

Am Ende meines Rundganges warf ich einen Blick in die Ausstellung eines örtlichen Polarlicht-Fotografen. Wie man dem Bild unten entnehmen kann, sind ihm sind eine Menge beeindruckender Aufnahmen rund um Henningsvær gelungen. Er erzählte mir, dass es in dieser Gegend etwa 100 Nächte mit Polarlichtern im Jahr gäbe. In der letzten Woche wäre die Ausbeute mit sieben von sieben Nächten sogar besonders gut gewesen. Das weckte in mir die leise Hoffnung, dass ich vielleicht auch noch welche auf den Lofoten zu Gesicht bekommen wurde. Dazu müssten sich diese blöden Wolken allerdings mal verziehen… Die letzte dreiviertel Stunde bis zur Abfahrt des Busses zurück nach Kabelvåg verbrachte ich schließlich in einem gemütlichen Café bei Cappuccino und Kuchen.

Tag 18: In Henningsvær
Tag 18: In Henningsvær

Wieder zurück in meiner Lofoten-Homebasis war mein Plan eigentlich, nun mit dem Rad nach Svolvær zu fahren und das örtliche Schwimmbad zu besuchen. Als Kenneth davon Wind bekam, nötigte er mich aber quasi, mich mit dem Auto zu bringen. Zum Glück hatte sein Sohn zur ungefähr gleichen Zeit ein Handballspiel in Svolvær und er musste ohnehin dorthin fahren, was mein schlechtes Gewissen etwas beruhigte. Er trieb sogar noch extra eine Badkappe für mich auf, die hierzulande noch Pflicht in öffentlichen Bädern zu sein scheint. Das Schwimmen war mal wieder gut und das Wasser – entgegen der Ankündigung von Kenneth – pisswarm. Anschließend fuhren wir wieder nach Hause und unterhielten uns dabei noch ein wenig über die sportlichen Vorlieben der Norweger (Ski, Ski und Ski). Vom Schwimmen wie immer reichlich müde daddelte ich noch ein bisschen am Laptop herum und fiel bald darauf ins Bett.