Tag 20: Auf Wiedersehen, ihr Fjelle und Fjorde!

Hallo und herzlich willkommen zum ersten Bericht in den „Zwanzigern“! Nach zwei – vor allem wettertechnisch – wechselvollen Tagen hieß es heute schon wieder Abschied nehmen von den Lofoten. Nach langer Fahrt mit Bus und Bahn ging es zurück nach Schweden und zwar in die nördlichste Stadt, nach Kiruna. Dort angekommen gab es am Himmel gleich mal einiges zu entdecken, wie ihr im Folgenden lesen und sehen könnt. Viel Spaß!

Heutige Route:
Kabelvåg – (Bus) – Narvik – Kiruna

Gefahrene Kilometer:
428 (total: 9.406)

Da ich gestern Abend mal wieder zu faul war zum Packen, hieß es heute entprechend früh aufzustehen. Außerdem wollte ich mir das gemütliche und ausgedehnte Frühstück nicht nehmen lassen, denn die nächste Gelegenheit für eine vollwertige Mahlzeit lag noch viele Stunden entfernt. Am Ende wurde es ein wenig knapp und nach einem letzten schnellen Blick auf mein Heim für die vergangenen drei Nächte und ging es dann im Laufschritt ab zur Bushaltestelle. Pünktlich um halb zehn traf der Lofotenexpress nach Narvik ein und es konnte losgehen. Allerdings war der Kreditkartenleser im Bus kaputt und mein Barbestand an norwegischen Kronen seit dem letzten Besuch im Supermarkt nahezu aufgebraucht. Was in Deutschland nun sicherlich ein Riesenproblem gewesen wäre, war hier in Norwegen überhaupt keines: Der Fahrer nahm mich nämlich einfach  kostenlos mit auf die über vierstündige Fahrt – sei ja schließlich nicht meine Schuld, wenn die Technik nicht funktioniert.

Tag 20: Abfahrt in Kabelvåg Tag 20: Abfahrt in Kabelvåg

Wie zum Hohn war pünktlich zu meiner Abreise das Wetter stabil und hier und da blitzte sogar die Sonne hervor. Wenigstens blieb mir noch die Busfahrt, um die beeindruckende Bergwelt der Lofoten zum ersten Mal in Augenschein zu nehmen. Was soll ich sagen: Zum Abschied legte Norwegen nochmal alles in die Wagschale was es an spektakulärer Natur zu bieten hatte! Nachfolgend gibt es eine unkommentierte Bilderschau von dieser wunderbaren Fahrt.

Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik Tag 20: Busfahrt nach Narvik

Am frühen Nachmittag kamen wir schließlich in Narvik an und ich nutzte die etwa einstündige Umstiegszeit für ein paar Impressionen vom Bahnhofsgelände und der unmittelbaren Umgebung. Heute, bei idealen Winterbedingungen, sah hier alles ganz anders aus als noch drei Tage zuvor, als sich der Ort grau in grau präsentierte. Kurz vor der Abfahrt um 15:15 Uhr fuhr der Zug ein. Es war wieder der Nachtzug nach Stockholm bzw. Luleå. Neben mir stieg eine größere, internationale Jugendreisegruppe ein, welche auf Nordlicht-Exkusion war und fast den ganzen Sitzwagen für sich beanspruchte.

Tag 20: Am Bahnhof von Narvik Tag 20: Am Bahnhof von Narvik Tag 20: Am Bahnhof von Narvik Tag 20: Am Bahnhof von NarvikTag 20: Am Bahnhof von Narvik

Die wilde Fahrt über die Erzbahn war wieder sehr beeindruckend und auch hier hatte mittlerweile der Winter mit voller Kraft zugeschlagen. Oben, nahe der norwegisch-schwedischen Grenze, reichten die Schneewehen stellenweise bis an die Fenster des Zuges. An der Station Riksgränsen angekommen hieß es nun endgültig: Auf Wiedersehen Norwegen und ein letztes Mal Willkommen in Schweden!

Tag 20: Auf der Erzbahn Tag 20: Auf der Erzbahn Tag 20: Auf der Erzbahn Tag 20: Auf der Erzbahn Tag 20: Auf der Erzbahn Tag 20: Auf der Erzbahn

Wir erreichten mein heutiges Ziel Kiruna deutlich vor der planmäßigen Ankunft um 18 Uhr. Der Zug ist hier oben also mit deutlich Fahrplanreserven ausgestattet, was man bei den denkbaren Wetterkapriolen ja auch gut nachvollziehen kann. Durch den Erzabbau ist Kiruna eine Stadt, die sich ständig auf Wanderung befindet. Da demnächst wieder ein Umzug ansteht, um neue Abbaugebiete zu erschließen, ist der schöne alte Bahnhof stillgelegt und durch ein Provisorium am Stadtrand ersetzt worden. Zur Ankunft und Abfahrt der (wenigen) Züge fährt ein kostenloser Shuttlebus in Zentrum. Mit diesem erreichte ich den Busbahnhof, von dem es noch etwas über einen Kilometer zu meiner Unterkunft zu laufen war. Ich hatte mich in das örtliche STF-Hostel eingebucht. Dieses war bereits vor Wochen schon nahezu ausgebucht, so dass ich meine Übernachtung auf zwei unterschiedliche Zimmer aufteilen musste – eins davon ein Deluxe-Einzelzimmer mit eigener Dusche und entsprechend teuer. Bei der Rezeption hieß es aber plötzlich, ich könnte auch die dritte Nacht in der günstigeren Economy-Variante verbleiben, welche „nur“ ein eigenes WC beinhaltet. Außerdem gab es noch  Rabatt für meinen eilig vor der Reise beantragten Jugendherbergsausweis, der sich nun endgültig amortisiert hatte. Das Zimmer erwies sich als winzg, aber dafür würde ich für die nächsten Tage meine Privatsphäre haben.

Tag 20: Ankunft in Kiruna Tag 20: Ankunft in Kiruna Tag 20: Ankunft in Kiruna Tag 20: Ankunft in Kiruna

Ich eilte schnell in den benachbarten Supermarkt, welche bald seine Pforten schließen sollte. Leider war es nur eine Mini-Filiale von Schwedens größter Supermarktkette ICA und so klaubte ich mit Müh und Not das Nötigste für die kommenden Tage aus dem begrenzten Angebot zusammen. Auf dem Rückweg stellte ich ein grünliches Schimmern am Himmel fest, was sich als waschechtes Polarlicht erwies! Diesmal, im Gegensatz zu meiner ersten Erfahrung in Bodø, auch gut mit bloßem auge zu erkennen. Nachfolgend zwei Fotos, die ich direkt aus meinem Zimmerfenster gemacht habe. Leider in eher bescheidener Qualität, da meine Kamera fälschlicherweise auf die Scheibe fokussiert hat.

Tag 20: Polarlicht vor dem Zimmerfenster Tag 20: Polarlicht vor dem Zimmerfenster

Wow, quasi beim ersten Blick in den Himmel in Lappland gleich wieder Polarlichter gesehen, das ging ja gut los. Ich machte nun den Fehler, erstmal meinen hungigen Magen zu füllen, da ich dachte, dass die Lichter ja wohl noch länger zu sehen sein würden. Dem war aber leider nicht so! Als ich mich gesättigt und mit Kamera und Stativ bewaffnet draußen in der Kälte (etwa -12 °C) wiederfand, war es vorbei mit dem Himmelstheater. Trotzdem konnte ich ein paar stimmungsvolle Nachtfotos von Kiruna schießen, denn durch die aufziehenden Wolken ergaben sich auch schöne Farbspielereien. Mit diesen entlasse ich euch für heute und sage: Tschüss und bis morgen auf dem hohen Norden!

Tag 20: Nachtspaziergang in Kiruna Tag 20: Nachtspaziergang in Kiruna Tag 20: Nachtspaziergang in Kiruna  Tag 20: Nachtspaziergang in Kiruna Tag 20: Nachtspaziergang in Kiruna